Vor knapp 2 Wochen habe ich (endlich) mein Praktisches Jahr am Westmead Hospital beendet und in wenigen Tagen geht’s bereits zurück in die warme Heimat!
Zuvor steht jedoch noch eine Stippvisite im tropischen Hong Kong an – mein insgesamt 4. Besuch in dem „duftenden Hafen“, so die deutsche Übersetzung aus dem Kantonesischen. Wie es der Zufall will, werde ich dort auch wieder meinen Geburtstag verbringen, genau wie vor 10 Jahren ;D
Hierzu jedoch später mehr in nem zukünftigen Artikel…
The Whitsundays – 74 Islands Out of the Blue
Wie der Beitragskopf schon verlauten lässt, handelt es sich bei den Whitsunday Islands um ein 74 Inseln umfassendes Archipel im nördlichen Queensland, das ca. 50 km dem eigentlichen Great Barrier Reef vorgelagert ist. Das besondere an ihnen ist, dass sie zwar vielfach von Saumriffen umgeben werden, jedoch prinzipiell keine Koralleninseln sind: Vielmehr handelt es sich um die einzelnen Gipfel eines riesigen Unterwassergebirges, das vom Festland durch sautiefe Schluchten getrennt ist!
Daher der Ausdruck „Out of the Blue“.
Ihren Namen erhielten die Inseln von Captain James Cook, der im Jahre 1770 an Pfingsten (engl. Whitsun) an ihnen vorbeisegelte. Interessanterweise sind von den 74 Inseln nur 7 bewohnt und die meisten haben einen Nationalparkstatus inne. Diese 7 Inseln sind eine Mischung aus luxuriösen Ferienanlagen und entlegenen Naturschutzgebieten, die für den schmalen Geldbeutel (Backpacker) und auch für den 5-Sterne Urlauber ein breites Spektrum an Resorts anbieten. Sie ziehen sowohl Segler als auch Taucher an, da sie mit kristalklarem türkisblauen Wasser und den faunenreichen Korallenbänken gleichermaßen begeistern. Die wohl beliebteste Sehenswürdigkeit der Whitsundays ist der wunderschöne Whitehaven Beach mit seinem makellosen weißen Quarzsand, der sich anfühlt, als würde man auf feinem Mehl laufen! Er zählt zu den schönsten Stränden weltweit…
ANKUNFT
Mein Kurzurlaub erstreckte sich über 6 Tage, von denen ich allerdings 3 auf See verbracht hab. Eingeflogen bin ich von Sydney nach Hamilton Island (siehe Pfeil), einer der besagten 7 bewohnten Inseln der Whitsundays. Kurios war die winzige Landepiste des Flughafens, die direkt ans Meer grenzte.
Schon die Fährfahrt von Hamilton Island über Daydream Island nach Shute Harbour war phänomenal idyllisch und ein super Start in den tropischen Urlaub!
In Airlie Beach (siehe Pfeil) angekommen hab ich schnurstracks ins Magnums Backpackers Hostel eingecheckt und eines der zahlreichen Bungalows bezogen. Man teilt sich die Räumlichkeiten mit 7 weiteren Leuten und vor allem nachts kanns dank zahlreicher „porch parties“ auch mal lauter werden, aber $ 22 pro Nacht + komfortable Betten sind einfach unschlagbar!
Airlie Beach ist Dreh- und Angelpunkt für alle Segeltouristen, die die Whitsundays bereisen. Da es neben Hostels, Bars und einer künstlichen Lagunenlandschaft (kotz) nicht allzu viel zu bieten hat, hab ich mich umgehend nach nem Segeltörn erkundigt. Es gibt unzählige Unternehmen, die einem alles, angefangen vom Tagestrip bis hin zu 10-tägigen Abenteuertouren, die gesamte Latte an Exkursionen anbieten!
Ich hab mich schlußendlich für den Clipper RAGAMUFFIN II und einer 3d/2n Tour entschieden – sicherlich nicht die günstigte Variante, aber in Anbetracht der Horrorstories von Großseglern mit 40 Leuten inkl. Meuterei eine gute Entscheidung.
Unsere Segelgruppe bestand nur aus 13 Leuten, unter ihnen Engländer, Franzosen, ein Holländer, ne Schweizerin und ein paar Deutsche. Verantwortlich für das Schiff war Chris, der Skipper (der mitm Anker und dem Southern Cross auf der Brust) und Kate, unsere Kombüsen-Chefin. Mit 5 anständigen Mahlzeiten pro Tag und bester Unterhaltung dank lockerer Besatzung mit diversen iPods wurden wir alle bestens versorgt.
Auf dem Kartenausschnitt könnt Ihr ziemlich genau unseren Segeltörn verfolgen.
SAILING
Angefangen hat die Tour mit einer ersten flotten Segelsession vom Abel Point/Airlie Beach zur Hayman Island, wo wir auch gleich das erste mal am Riff schnorcheln waren. Geankert haben wir im sog. Nara Inlet, einer schmalen Bucht der Hook Island. Früher fanden hier im Falle von Zyklonen in Seenot geratene Schiffe Zuflucht – Das Wasser ist dort teilweise so still, dass sich der Himmel im Meer spiegelt!
Am zweiten Tag hatten wir leider etwas weniger Wind als zuvor, so dass wir nur seicht „champagne sailing“ waren (wie sie das hier nennen), allerdings kamen wir in den Genuss, Buckelwale beim „breaching“ zu beobachten! Von Mai bis September werden die Gewässer von ihnen zum Kalben genutzt…
Wie einige von Euch wissen, ist meine Kamera leider nur mit dem 18-55mm Standard-Objektiv bestückt und wie es der Zufall wollte, war Nic (Fotograf aus London) mit an Bord, der ebenfalls ne Canon Spiegelreflex am Start hatte und mir immer mal wieder seine krassen Objektive ausgeliehen hat! (Supertele & Ultraweitwinkel der Canon Pro Serie, Makroobjektiv mit Fish-Eye-Linse)
Das Highlight der Tour war die Route nach Tongue Bay, die als Zugang zum sagenumwobenen Whitehaven Beach dient. Wie bereits oben erwähnt ist es ein unbeschreibliches Erlebnis den Strand einmal selbst besucht zu haben!
SCUBA DIVE
Neben weiteren Schnorchelmöglichkeiten konnten wir noch wahlweise in voller Montur am Riff tauchen gehen. Leider hatte ich kein Unterwassergehäuse für meine Kamera parat, aber lasst Euch gesagt sein, dass es dort unten in 9 Metern Tiefe sowas von atemberaubend ist. Man begegnet unzählige Fische, die in all ihrer Farbpracht um die Wette leuchten und keinerlei Scheu vor uns Tauchern hatten. Leider muss man auch sagen, dass der Meeresboden mit einer ziemlichen dicken Schicht von toten Korallen überdeckt war, was den Anschein einer perfekt friedlich funktionierenden Welt natürlich verblassen ließ…
Ich werd jetzt einfach mal die Bilder (rechts im Menü) sprechen lassen, muss aber noch zu guter Letzt feststellen, dass es ein unvergessliches Erlebnis mit markanten Leuten war, das einen perfekten Abschluss für mein PJ-Tertial in Australien darstellt…
Previously in Sydney
Als „overseas student“ musste ich mir zum PJ-Ende selbstverständlich diverse deutsche Formulare über meinen Gastaufenthalt in der Klinik bestätigen lassen. Dies hat sich zugegebernmaßen als nerviges Unterfangen herausgestellt, da auch die Bürokratie bzw. der Papierkram in Australien eher lax angegangen wird…wie so vieles Down Under einfach „locker“ läuft…
Um letzten Endes 2 Unterschriften zu bekommen, musste ich 4-mal zur zuständigen Verwaltungsdame trotten, die sowas von desorganisiert war! Für die nötigen Fakultätssiegel auf den Unterlagen hab ich völlig entnervt lieber selbst das Zepter in die Hand genommen.
Im Nachhinein war dies durchaus lohnenswert, weil ich persönlich zur med. Fakultät musste und so die University of Sydney (USyD) besichtigen konnte. Ich sags Euch, der „main campus“ ist wahnsinnig riesig und stellt imho eine gelungene Kombination aus moderner Architektur, idyllischen Parkanlagen und grandiosen Altbauten dar, die sehr an die traditionelle Bauweise englischer Unis angelehnt sind.
Am beeindruckensten war das Quadrangle-Building mit den neogotischen Kreuzgängen. Im arkadenumstandenen Hof findet man den unheimlich penibel gepflegten „keep off the lawn“-Rasen 😀
Bei aller Begeisterung sollte man dennoch nicht außer Acht lassen, wie ein solch schöner Campus zustande kommt: Studieren ist in Australien ein Privileg und Semestergebühren schießen in astronomische Sphären!
Bondi to Coogee Walk
Wie aus meinen vorherigen Beiträgen ersichtlich ist, bin ich ein großer Fan von Harbourwalks bzw. Fototouren entlang der Küstenlinie. Da durfte selbstverständlich ein Trip zu den populären Stadtstränden, Bondi- und Coogee Beach, nicht fehlen!
Der Bondi Beach (sprich bond-eye, oder /’bɒndaɪ/) ist der beliebteste Strand Sydneys und ein legendärer „surfing spot“. Ich hab mir sagen lassen, dass an schönen Tagen (im Sommer) Zehntausende an das hauseigene Pazifikufer nach Bondi strömen. Hier treffen sich auch die Iceberg Swimmers zwischen Mai – September zum sonntäglichen Winterschwimmen, die zum Auftakt der Saison mit Eisblöcken in den Händen in den Meerwasserpool springen – verrückte Aussies…
Der Begriff „bondi“ stammt aus dem Aboriginalen und bedeutet soviel wie „Wasser brechend“ – Coogee (aus dem aboriginalen koojah) hingegen bdeutet so viel wie „stinkender Ort“, was sich auf den Geruch des faulenden Kelps bezieht.
Entlang der Route zwischen den o.g. Stränden kommt man wie so häufig in Sydney in den Genuss von faszinierenden Panoramen, wunderschönen Stränden und atemberaubenden Klippen. Das Besondere an diesem „walk“ ist jedoch der Waverley Cemetery, einem Friedhof, der direkt an Steilklippen grenzt und eine wahnsinnigen Aussicht aufs Meer bietet!